Jahr um Jahr steigt die Zahl der Verbraucher, die einer Betrügerei zum Opfer fallen. Der Einfallsreichtum der Betrüger ist groβ und es ist nicht immer leicht, ihre Fallen zu vermeiden.

Die moderne Kommunikationstechnologie hat den Betrug globalisiert, aber auch der traditionelle Postweg oder Telefonanrufe werden weiterhin dazu genutzt, um Sie um Ihr Geld zu bringen. In den meisten Fällen operieren Betrüger unter falschem Namen, um nicht von den nationalen Behörden ausfindig gemacht zu werden.

Unser Rat:

  • Seien Sie vorsichtig bei anonymen Kontakten und virtuellen Bekanntschaften.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen viel Geld und kostenlose Dienstleistungen versprochen werden.
  • Nehmen Sie sich immer eine Zeit zum Überdenken, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, bevor Sie eine Dienstleistung in Anspruch nehmen oder bevor Sie Geld verschicken.

Einige Beispiele für wiederkehrende Betrugsfälle und Betrügereien

Betrug in Zusammenhang mit Investitionen

Die Commission de surveillance du secteur financier in Luxemburg veröffentlicht auf ihrer Website Warnungen über Investmentgesellschaften ohne gültige Zulassung in Luxemburg. Diese Warnungen und weitere Informationen sind auf der CSSF-Website zu finden.

Um die Öffentlichkeit über diese Versuche zu informieren, hat die CSSF eine Serie von Videos zu diesen Finanzbetrügereien veröffentlicht.

Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch den Paperjam-Artikel.

Plattformen, die Streamingdienste anbieten

Die zahlreichen Angebote, Filme, Fernsehserien und Musik aus dem Internet direkt auf das Gerät zu streamen, d. h. ohne vorherigen Download anzuschauen, führen dazu, dass Verbraucher immer häufiger Suchanfragen über Suchmaschinen stellen. Leider führen einige dieser Suchanfragen die Verbraucher zu illegalen Streaminganbietern mit verlockenden, vermeintlich kostenlosen Angeboten.
Die Verbraucher werden oft von den Betrügern getäuscht, was zu einer teuren Abofalle, Computerviren oder dem Diebstahl persönlicher Daten führen kann. Ein weiteres Problem sind illegale Plattformen, die durch Urheberrechtsverletzungen eine kriminelle Schattenwirtschaft anheizen und der breiten Öffentlichkeit erheblichen Schaden zufügen.

Phishing: Das Versenden von falschen E-Mails und SMS

Phishing ist eine Form von Betrug und Abzocke, die Ihr Vertrauen missbraucht: Ein Dritter schickt Ihnen im Namen eines bekannten Unternehmens E-Mails oder SMS mit der Absicht, über einen Link, auf den Sie klicken sollen, Ihre persönlichen Daten oder Bankdaten zu entwenden. Die E-Mail oder SMS will Sie glauben machen, dass es Ihre Bank, Versicherung usw. ist, die Sie direkt kontaktiert.

Klicken Sie daher nie auf einen Link, der Ihnen verdächtig vorkommt, und denken Sie daran, dass Ihre Bank Sie niemals per E-Mail oder SMS um Informationen bittet.

Abofalle Routenplaner

Zahlungsaufforderung über 500 €, Drohung mit Inkassobüro und Strafverfolgungsbehörden: E-Mails mit diesem und ähnlichem Inhalt erhalten Verbraucher von angeblichen Unternehmen wie der Media Work GmbH aus Frankfurt oder der DACH-24 GmbH Internetportale ebenfalls aus Frankfurt. „Firmen“, die nicht im Handelsregister auffindbar sind.

Dabei geht es um die Nutzung eines online-Routenplaners, wie www.maps-routenplaner.info, www.maps-routenplaner.net, oder auch www.maps-navi.info.

Um die Routenplaner nutzen zu können, müssen sich Verbraucher zunächst durch Eingabe ihrer E-Mailadresse und einen Klick auf den Button „Registrieren“ auf der Seite anmelden.

Die vorgenannten „Unternehmen“ sehen bereits in dieser Anmeldung einen kostenpflichtigen Vertragsschluss und schicken den Verbraucher Zahlungsaufforderungen in Höhe von 500 €.

Juristisch gesehen sieht dies indessen anders aus.

Zunächst kann kein Vertrag mit einem Unternehmen geschlossen werden, das nicht existiert. Da die auf den entsprechenden Internetseiten angebenen Firmen nicht existieren, kann bereits deswegen kein wirksamer Vertrag zustande gekommen sein.

Weiterhin müsste, damit ein kostenpflichtiger Vertrag zustande kommen kann, auch klar ersichtlich sein, dass durch den Klick auf den Button ein kostenpflichtiger Vertrag zustande kommt (bspw. indem der Button mit „Jetzt kaufen“ oder „Kostenpflichtig kaufen“ beschriftet ist). Da dies überwiegend nicht der Fall ist, kommt kein kostenpflichtiger Vertrag zustande, sodass auch nicht gezahlt werden muss.

Lotterie

Wir erhalten regelmäβig Beschwerden von Personen, die von einer Lotteriegesellschaft angeschrieben werden, sie hätten eine groβe Summe Geld gewonnen. Die Namen der Gesellschaften (El Gordo, La Primitiva, Lotterie Bill Gates usw.) und die Länder (Spanien, Niederlande, England), in denen diese weltweit operierende Unternehmen ansässig sind, wechseln regelmäβig.

Die sogenannten Gewinner haben jedoch nie an einer Lotterie dieses Namens teilgenommen. Um den Gewinn zu erhalten, bittet sie das Unternehmen, eine Vorauszahlung zu leisten (in der Regel durch “Western Union”). Diese Anzahlung soll Anwalts-, Bank-, Versicherungskosten usw. decken. Nach Zahlung des Betrags wird der Gewinn natürlich nie ausgezahlt.

Unser Tipp: Wer an keiner Lotterie teilgenommen hat, kann logischerweise auch nicht gewinnen.

Kauf / Verkauf von Fahrzeugen

Das Europäische Verbraucherzentrum Luxemburg wird häufig von Verbrauchern kontaktiert, die ihre gebrauchten Fahrzeuge über eine Internetseite zum Verkauf angeboten haben, oder ein gebrauchtes Fahrzeug über eine solche Plattform kaufen wollten.

Kauf

Das Fahrzeug Ihrer Träume zu einem Spottpreis! Nachdem Sie den Verkäufer kontaktiert haben, schlägt dieser vor, das Fahrzeug an Sie zu verschicken, damit Sie es für einen bestimmten Zeitraum testen können. Sollte Ihnen das Fahrzeug nicht zusagen, könnten Sie es ohne Probleme zurückgeben. Der Transport soll über eine Transportfirma erfolgen. Damit Sie den Transport verfolgen können, schickt der Verkäufer Ihnen Codes zu. Allerdings müssen Sie zuerst die Hälfte des Kaufpreises zahlen. Meistens soll der Geldtransfer durch „Western Union“ durchgeführt werden.

Da es sich um eine gefälschte Internetseite handelt, wird das Fahrzeug nie geliefert und die Anzahlung bleibt für immer verschwunden.

Verkauf

Sie bieten Ihr Fahrzeug auf einer Internetseite zum Verkauf an. Ein potenzieller Käufer meldet sich bei Ihnen und möchte das Fahrzeug kaufen, ohne es sich genauer angesehen zu haben. Kurze Zeit später erhalten Sie einen Scheck, dessen Wert den vereinbarten Kaufpreis übersteigt und Sie werden gebeten, die Differenz via „Western Union“ zurückzuzahlen. Es stellt sich heraus, dass der Scheck gefälscht ist, aber die von Ihnen gezahlte Differenz wurde bereits von Ihrem Konto abgebucht.

Unser Tipp

Seien Sie sehr wachsam, wenn Sie Geld durch „Western Union“ verschicken möchten. Das Unternehmen weist selbst darauf hin, dass das Versenden von Bargeld nicht sicher ist und der Absender es nur Personen schicken sollte, denen er vertraut.

Gewerbliche Adressenverzeichnisse

Sowohl Privatpersonen als auch Händler, Handwerker oder aktive Mitglieder von gemeinnützigen Vereinen werden häufig von unseriösen Unternehmen aus Frankreich, Spanien, der Schweiz oder Deutschland, die mit “kostenlosen” Anzeigen werben, kontaktiert und sogar belästigt.

Diese Unternehmen bieten auf den ersten Blick kostenlose Werbeflächen in Branchenverzeichnissen an.

Wie erkenne ich, ob ein Unternehmen seriös ist?

Das CEC Luxembourg gibt Ihnen einige Ratschläge, damit Sie sich gegen betrügerische Unternehmen wehren können. Deren Vorgehensweise ist in der Regel immer gleich. Zunächst bietet das betroffene Unternehmen per Post, Fax oder E-Mail, Inserate in Branchenverzeichnissen o. ä. an, die als gedrucktes Werk oder im Internet erscheinen sollen.

Nachdem Sie unterzeichnet haben, erhalten Sie Rechnungen und, wenn der geforderte Betrag nicht bezahlt wurde, aggressive Mahnungen. Nach Ablauf eines Jahres erhalten Sie eine weitere Rechnung für ein Folgejahr, da die Verträge in der Regel für mehrere Jahre geschlossen werden.

Tatsächlich waren Preis und Dauer des Vertrags im Kleingedruckten am unteren Rand der Bestellung versteckt.

Vor der Unterzeichnung

Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sorgfältig durch. Unterschreiben Sie keinesfalls, wenn Sie Zweifel an der Seriosität des Unternehmens haben.

In der Regel lässt ein seriöses Unternehmen Ihnen Zeit, um über sein Angebot nachzudenken. Es wird Sie auβerdem auf dem Bestellschein klar und deutlich über Preis und Anzahl der Inserate, den Preis ohne Mehrwertsteuer sowie den Mehrwertsteuersatz, den Preis inkl. MwSt., die Firmenkontaktdaten (einschließlich Handelsregisternummer), das Datum und den Ort der Unterzeichnung, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen usw. informieren.

Wenn Sie dennoch einen Bestellschein unterzeichnet haben, und / oder eine Anzahlung getätigt haben, ist es nicht zu spät, zu reagieren. Zahlen Sie nicht mehr,wenn Sie feststellen, dass Sie es mit einem betrügerischen Unternehmen zu tun haben. Es ist nicht wirklich im Interesse solcher Unternehmen, wegen unbezahlter Rechnungen vor Gericht zu ziehen, da sie damit rechnen müssen, dass spätestens dann ihre betrügerischen Aktivitäten aufgedeckt werden.